Erfolgreicher Taubenzüchter feiert Geburtstag

14.09.2019

Erfolg ist kein Glück oder Zufall, sondern das Ergebnis planmäßiger Arbeit verbunden mit Energie, Fleiß und Ausdauer!“ – dieser Leitspruch prägt und begleitet Rudi Fenzl durch sein gesamtes Leben. Nun durfte er kürzlich im Kreise seiner Familie, Freunde und Züchterkameraden seinen 80. Geburtstag feiern. Dabei hat er bereits vorab seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass er hierzu keine Geschenke erhalten möchte, sondern um eine Spende zu Gunsten der Deutschen Kinderkrebs-Stiftung bittet. Der erzielte Ertrag in Höhe von beachtlichen 2000 Euro wird er bei der Taubenversteigerung in Leipzig, anlässlich der Ausstellung des Verbandes Deutscher Rassetauben-Züchter, persönlich überreichen.

Rudi Fenzl ist gebürtiger Regensburger und sein beruflicher Werdegang führte ihn in der Gastronomie über das legendäre Hofbräuhaus in München über weitere Stationen bis nach Hamburg hinauf. Kurz bevor er sich seine „Brötchen“ auf einem Luxusliner auf hoher See verdienten konnte, ereilte ihn der elterliche Ruf aus der bayerischen Heimat. Sie hatten eine Metzgerei mit Gastwirtschaft übernommen und baten ihren Sohn, den gelernten Metzger, um geschäftliche Aufbauhilfe. „Und hier ging die Saat auf“ sagt er selber, denn „Niederbayern ist ein Taubenland“. Auf den Höfen sah er viele schöne und ansprechende Taubenrassen. Der Landgasthof selber verfügte über einen großen Dachboden, den er schon bald von den verschiedensten Taubenrassen bevölkern ließ. Beruflich ergab sich für ihn die positive Veränderung, dass er bei der Firma Glas in seinen ursprünglichen Beruf als Koch zurückkehren konnten. Im BMW Werk Dingolfing war er später als Leiter der Zentralküche und des Lebensmitteleinkaufs verantwortlich. Seine Freizeit widmete er mit großem Engagement und Ehrgeiz voll und ganz der Taubenzucht mit dem Schwerpunkt auf Pfautauben. Längst war im schmucken Eigenheim eine ordentliche „Schlaganlage“ entstanden. Und Dank seines Leitspruches war die Zucht auch mit vielen großartigen Erfolgen verbunden. Auf nationalen und internationalen Ausstellungen „räumte“ Rudi Fenzl laufend ab. Mittlerweile 207 Mal Vorzüglich, 431 Mal hervorragend – und das ohne die regionalen Schauen – sprechen für sich. Neunmal wurde er CFC-Grad-Champion, acht Siegerbänder sind sein Eigentum, 19 VDT-Bänder, zwei Blaue Bänder von Hannover sowie 179 weitere Ehrenbänder. Dreimal wurde er mit der Goldenen Pfautaube ausgezeichnet, er erhielt den Dr.-Paul-Trübenbach-Preis, die Goldene Taube der Deutschen Geflügel-Zeitung und das erste Nürnberger Ei in Bayern auf Tauben. Eine außerordentlich große Ehre wurde ihm zuteil, als er auf der Jubiläumsveranstaltung des CFC in Des Moines Iowa (USA) den Master-Breed-Award unter „standing ovations“ überreicht bekam. Krönung seiner züchterischen Laufbahn war sicherlich der 2. Dezember 2017. Bei der Jahreshauptversammlung des VDT in Leipzig wurde er zum „Meister der Deutschen Rassetaubenzucht“ ernannt und damit seine außerordentlichen züchterischen Leistungen gewürdigt.
Seine Lebensgefährtin Erika Hammerschmid steht ihm dabei stets zur Seite und unterstützt ihn bei der Betreuung, Wartung und bei den Ausstellungen der gemeinsamen Taubenzucht. „Sie verdient 100 Punkte“ in jeglicher Hinsicht und für die ausgezeichneten Leistungen in der Küche hat er sie bereits mit dem „goldenen Kochlöffel“ ausgezeichnet.


Bereits seit 1960 ist er verdientes Mitglied beim Rassegeflügelzuchtverein in Reisbach. Vorsitzender Herbert Müller gratulierte mit einer großen Abordnung. „In unserem Verein hat Deine züchterische Laufbahn begonnen und hast hier Deine großen Erfolge gefeiert. Er ist Deine Heimat“, führte er aus. Hier hat er sich auch ehrenamtlich eingebracht. Er war von 1976-1979 Ringwart, 1978-1980 Zuchtwart und 1981 bis 1986 Schriftführer, 3 Jahre Zuchtwart im KV Isar/Vils. Er war Ausrichter von Tagungen, Ausstellungsleiter, wurde jeweils mit der goldenen Ehrennadel im Ortsverein, Kreisverband Isar/Vils, Bezirksverband Niederbayern, VBR, BDRG, VDT und der SV der Pfautaubenzüchter gewürdigt. 5 x wurde er Vereinsmeister.

Franz Hiergeist, der erste Vorsitzende des Rassegeflügelzucht- und -erhaltungsvereins Gäuboden und Umgebung mit Sitz in Straßkirchen blickte auf den Werdegang des Züchterfreundes und Jubilars zurück. Rudi Fenzl war viele Jahre Mitglied im GZV Hannover, wo er sogar auch einmal Vereinsmeister geworden ist, ebenso war er Mitglied im GZV München-Ost. Seit 2011 ist er in Straßkirchen Mitglied. 1973 trat er in den Sonderverein Pfautaubenzüchter ein und prägte diesen über viele Jahre als Geschäftsführer und Motor. Sein züchterischer Ehrgeiz brachte ihn bald an die Spitze und er erzielte mit seinen weißen, blauen und schildigen Pfautauben hohe und höchste Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene. Er erlangte mit seinen Pfautauben weltweite Anerkennung. Züchter aus den arabischen, den west- und osteuropäischen Ländern und aus Skandinavien gaben sich im Steinberger Taubenschlag ein Stelldichein. Sogar Züchter aus den USA kamen zum Taubenkauf. 2002 dann machte er per Zufall Bekanntschaft mit der türkischen Taubenrasse Seldschuken. Das war dann seine Taubenliebe auf den zweiten Blick. Er machte sich per Anzeigen auf die Suche nach Zuchttieren und baute sich so einen Zuchtstamm der in Deutschland noch völlig unbekannten und auch nicht anerkannten Rasse auf. Im Jahre 2005 erfolgte die Anerkennung durch den BZA. Zusammen mit seiner Partnerin Erika wurde eine Zuchtgemeinschaft gebildet und die Seldschuken wurden zur Hauptrasse, die Pfautauben wurden im Jahre 2010, nachdem mit beiden Rassen auf der VDT-Schau in Erfurt äußerst erfolgreich ausgestellt wurde, aufgegeben. Seinem Leitspruch folgend stellten sich mit den Seldschuken auch sehr große Erfolge ein. Außer dem Farbenschlag eisfarbig beschäftigt er sich mit dem schwierigen Farbenschlag „schwarz mit weißem Schwanz“, zeitweise waren sogar alle vier anerkannten Farbenschläge im Steinberger Taubenschlag beheimatet. Und damit ist noch nicht genug, denn auch in Zukunft will er noch lange dieses schöne Hobby erfolgreich weiterführen.


Zu den Gratulanten zählte auch Franz Fritzsche, Vorstandsmitglied des Seldschukenclubs Deutschland sowie erster Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher, der im Namen der Gemeinde Marklkofen die besten Glückwünsche für die Zukunft überbrachte.

 

Bild zur Meldung: Der RGZV Reisbach gratulierte dem Jubilar zum Geburtstag