Tendenz zeigt nach oben

15.05.2021

Corona beeinflusst Vereinsleben

 

Der Rassegeflügelzuchtverein befindet sich im Aufwind wenn auch in einer anderen als vielleicht gedachten Form. Denn die Liebhaber des Federviehs ziehen seit einiger Zeit die Hühnerhaltung der klassischen Taubenzucht vor.

 

Auch beim RGZV Reisbach nimmt die Zahl der Mitglieder zu, die es genießen, nur mal schnell in den Garten zu gehen, um dort frische Eier von den so oft zitierten „glücklichen Hühnern“ zu holen. Und erfreulicherweise sind es auch Kinder und Jugendliche, die sich gerne um das Geflügel kümmern und ihre Liebe zu dieser Kreatur entdecken. Das mit Ausdauer und durchaus auch Umsicht und Sachverstand. Und so wird so manche besagtes Federvieh fast ein wenig zum Haustier.

 

Erster Vorstand Herbert Müller, einer der „Motoren“ des Vereins, der es sich seit Jahren zu einer Hauptaufgabe machte, diesen aktiv zu halten, zu verjüngen und neue Mitglieder zu finden, freut diese positive Entwicklung schon sehr, obgleich er natürlich auch den hohen Nutzen der Zucht auch in Form der Erhaltung der Rassen heraus stellt. Aber, auch dieser Part „funktioniert“ im hiesigen Verein mehr als exzellent. Renommierte Züchter erringen seit Jahren vorderste Plätze auf nationaler und internationaler Ebene.

 

Und so kümmerten sich die Tauben- und Geflügelzüchter das ganze Jahr über um „das liebe Vieh“ - eine durchaus sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Aber, darüber hinaus geht seit mittlerweile einem Jahr aus züchterischer Sicht „gar nichts“. Ein sehr großes Manko waren die Absagen aller Klein- und Großschauen in ganz Deutschland. Noch ein Jahr mit solchen Absagen und viele Züchter könnten ihre Haltung und Zucht ihrer Tauben oder Geflügel aufgeben, so befürchtet der Vorstand.

 

Man musste die für April geplante Jahreshauptversammlung absagen. Besonders schmerzlich war für den Verein die Absage im Dezember. Denn, Ende letzten Jahres wäre man Gastgeber zur Kreisschau gewesen. Ein Highlight nicht nur für den RGZV Reisbach, sondern für viele Aktive auch aus den umliegenden Vereinen. Sie hofften bis zuletzt, und züchteten dafür Rassegeflügel, das sie präsentieren wollten. Mit 500 bis 600 Hühnern und Tauben, die für ein Wochenende in der Bauhofhalle Einzug gehalten hätten, wäre dies zudem eine gute Werbung für das Hobby generell gewesen.

 

Ansonsten wäre man neben den Monatsversammlungen auch vereinsintern einige Male gesellig zusammen gekommen, etwa beim Grillfest oder der Weihnachtsfeier. Etliche Jahre schon ist das Ferienprogramm eine regelmäßig wiederkehrende Veranstaltung, die sich großer Beliebtheit bei den Kids erfreut. Die Erwachsenen hingegen repräsentieren den Verein gerne beim Volksfestauszug. Doch auch hierzu blieben Vereinssakkos und -fahne in den Schränken.

 

Zusätzlich war angedacht, beim Michaelimarkt verschiedene Tauben und Hühner sowie andere Tiere zu zeigen und der Bevölkerung näher zu bringen. Was verspätet möglich war, war die Jahreshauptversammlung, bei der auch die Vereinsmeister geehrt wurden. Ansonsten bringt der Vorsitzende das Vereinsleben mit einem Wort auf den Nenner „Stillstand“. Außer einer Monatsversammlung unter Beachtung der Hygienevorschriften war nichts möglich. Dabei wären die Mitglieder schon interessiert daran, wie die rege Beteiligung an besagten Punkten unterstrich. Die Vorstandschaft konnte eine Präsenzsitzung im Biergarten abhalten. Alles andere wurde telefonisch besprochen und hier gab es doch aufgrund der ursprünglich anberaumten Kreisschau allerhand zu bereden. Die Corona-Einschränkungen wirken sich auch finanziell auf den Verein aus. Denn für die Durchführung der verschiedenen Aktivitäten sind die Einnahmen der im Dreijahresturnus stattfindenden Gruppen- oder Kreisschau von großer Bedeutung, so erläutert Herber Müller.

 

Durch die Kontaktbeschränkungen und Verbot von Versammlungen und Veranstaltungen war es leider nicht möglich, den persönlichen Erfahrungsaustausch zum Beispiel über Zucht, Haltung, Behandlungen und Impfungen und sonstige Probleme und Ereignisse, vorzunehmen. Aber durch viele persönliche Kontakte und durch die Veröffentlichung über den Verein in der Heimatzeitung hat der Verein in 2020 und bereits in 2021 mehrere neue Mitglieder aufnehmen können. Besonders für diese wären die regelmäßigen Versammlungen für den Erfahrungsaustausch und das persönliche Kennenlernen von großer Bedeutung. Vor allem wäre der Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Züchtern von enormer Wichtigkeit.

 

Wenn Müller „über den eigenen Tellerrand hinausschaut“, hofft er, dass die Verantwortlichen die richtigen Maßnahmen ergreifen, damit das Vereinsleben wieder wie gewohnt weitergehen und die Jahre 2020 und 2021 als einmaliges Geschehen abgetan werden können. Er wünscht sich, dass die Mitglieder wieder aktiv am Vereinsgeschehen teilnehmen und keine Vereinsmüdigkeit entstanden ist. Von großer Bedeutung ist auch, dass die geplanten Ausstellungen stattfinden können. Für den RGZV Reisbach kann er so viel versprechen: Sobald es möglich ist, werden wir wieder voll durchstarten.

 

Bild zur Meldung: Ein fester Termin ist die Teilnahme am Volksfestauszug

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Tendenz zeigt nach oben (15.05.2021)