Ein mehrfacher Europameister wurde 80

06.12.2021

Edmund Kutscherauer ein „Tauberer“ mit Leib und Seele

Am 20. November wurde Edmund Kutscherauer 80 Jahre. Die große Geburtstagsfeier dazu war nicht möglich, trotzdem kamen einige Gratulanten, um corona-konform dem agilen Geburtstagskind die besten Glückwünsche auszusprechen.

 

Seine Wiege stand in Brünn, dem heutigen Tschechien. Hier erblickte er am 20. November 1941 das Licht der Welt, doch schon als kleiner Bub musste er die Heimat verlassen und kam mit seiner Familie nach Oberstuben zu Familie Fußeder. Hier verbrachte er mit seinen vier jüngeren Geschwistern die Kindheit. 1959 errichteten die Eltern in Oberstuben ein Eigenheim. Bis nach Haberskirchen marschierte Edmund Kutscherauer, um die Grund- und Volksschule zu besuchen und schon im jungen Alter von 13 Jahren brachte er seine Arbeitskraft bei den Bauern ein. Später verdiente er den Lebensunterhalt als Baumaschinist im Straßenbau und war in unterschiedlichen Bereichen des Freistaats tätig. 1975 wechselte Edmund Kutscherauer zu BMW und war 20 Jahre beim Autobauer in Dingolfing beschäftigt, ehe er 1995 in den Vorruhestand ging.

 

Im Jahre 1969 führte er seine Frau Elisabeth an den Traualtar, wobei das Ehepaar das Elternhaus des Jubilares bezog, das Edmund Kutscherauer mit großer Hingabe und Fachverstand um- und ausbaute und stets auf dem neuesten Stand hält. Auch die die drei Kinder unterstützten ihn dabei teilweise. Dass er was vom Renovieren versteht, konnte er hinlänglich in Galgweis unter Beweis stellen, wo das Ehepaar ein sanierungsbedürftiges, altes Anwesen erwarb und mit rund 15.000 Arbeitsstunden fleißig restaurierte. Lohn war nicht nur ein gelungener Abschluss der Maßnahme, sondern die Auszeichnung mit der Medaille des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst für besondere Verdienste um den Denkmalschutz im Jahr 2002.

 

Gerne verbringt Edmund Kutscherauer seine Zeit mit den zehn Enkelkindern, er ist ein passionierter Bergwanderer und somit Mitglied des Alpenvereins Gangkofen. Ebenso gehört er dem VdK-Ortsverband Haberskirchen an, wobei Erster Vorstand Xaver Huber gratulierte. Auch ist er den Blumen- und Gartenfreunden Haberskirchen eng verbunden, wo er sich auch in der Vorstandschaft einbrachte und den Verein auch generell tatkräftig unterstützte. Nicht unerwähnt sollte die außergewöhnliche Blumenpracht an Haus und Garten sein. Glückwünsche sprachen Erster Vorstand Albert Asam und der ehemalige Vorsitzende Rudi Hofer aus und seitens der Kirchenverwaltung gratulierte Hubert Berger.

Vor allem aber ist Edmund Kutscherauer ein leidenschaftlicher Geflügelzüchter. 250 Tauben stellen das momentan unter Beweis und vor allem seine unzähligen Erfolge. Namens des Rassegeflügelzuchtvereins Reisbach erschien Herbert Müller, der nicht nur Glückwünsche formulierte sondern vor allem zugleich seine Leistungen honorierte. Auch dem Geflügelzuchtverein Gergweis und dem vom Sonderverein Deutsche Schautauben gehört der Jubilar an. Insgesamt ist er bei Rassegeflügelzuchtvereinen 401 Jahre Mitglied und über 150 Jahre in der Vorstandschaft.

 

Schon mit neuen Jahren bekam er seine ersten Tauben, Schlesische Kröpfer in Blau und Blauschimmel. 30 Jahre übte er die Schautaubenzucht mit großem Erfolg aus. 1976 kamen die Voorburger Schildkröpfer dazu, denen er bis heute treu geblieben ist. Den größten Erfolg erreichte er zur Jahrtausendschau in Nürnberg. 1999 stieg er in die Luzerner Zucht ein. Seit einigen Jahren hat Edmund Kutscherauer auch noch Schlesische Kröpfer und Süddt. Mönche. Bei 15 Hauptsonderschauen für Schweizer Tauben erreichte er 36 x v, 61 x hv und 33 Bänder. Bei sechs Europameisterschauen wurde der erfolgreiche Züchter acht Mal Europameister und holte 14 Championtitel, 15 x v, 21 x hv und 22 Bänder. Zudem wurde er zehn Mal Deutscher, sechs Mal Landes- und sieben Mal Niederbayerischer Meister. In seiner bisherigen Laufbahn beschickte er 297 Schauen und errang 171 x v und 215 Bänder. Er bekleidete zusätzlich in verschiedenen überregionalen Vereinen Vorstandsfunktionen. Im Reisbacher Verein war er neun Jahre Vorsitzender, über 20 Jahre zweiter Vorsitzender und sechs Jahre Zuchtwart sowie 24 Jahre Jugendwart. Im Kreisverband Isar/Vils war Edmund Kutscherauer neun Jahre Zweiter Vorsitzender und zehn Jahre Zuchtwart sowie sechs Jahre Jugendwart. Er führte Gruppen-, Kreis- und Sonderschauen durch. Höhepunkt war die erste Europaschau für Schweizertauben mit 1.640 Tauben in Pfarrkirchen. Auch stammen einige Artikel in der Fachpresse und die Chronik der Voorburger Schildkröpfer aus seiner Feder. Zudem ist Edmund Kutscherauer seit 1975 Preisrichter. Tauben aus seinem Schlag gingen in viele Länder Europas, in die USA, nach Kuweit und Australien. 1984 führte er die Mährischen Strasser nach Deutschland ein. Er ist Ehrenmeister im BDRG, VDT, LV Bayern und im SV der Voorburger Schildkröpfer Züchter, wobei sich die Liste um die Verdienste der Rassegeflügelzucht hier noch beliebig verlängern ließe.

 

Bild zur Meldung: Namens des Rassegeflügelzuchtvereins Reisbach gratulierte Erster Vorstand Herbert Müller im Nachgang.